Russland nimmt keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verurteilt scharf den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine. Die IGFM Deutschland hat Mitarbeiter und Mitglieder in der Ostukraine und in Kiew, mit denen sie in telefonischem Kontakt steht. Von dort wird über eine massive Fluchtbewegung und erste Versorgungsengpässe berichtet.

Der Vorsitzende der IGFM Deutschland Edgar Lamm fordert: „Die Invasoren müssen den Beschuss ziviler Ziele sofort beenden. Die Menschen in der Ostukraine dürfen nicht an der Flucht gehindert werden. Der von Russland begonnene Krieg muss sofort beendet werden.“

Ein besonderes Risiko sieht die IGFM für die belarusischen Flüchtlinge in der Ukraine. Es bestehe die Gefahr, dass sie bei einer Besetzung der Ukraine durch Russland an das Lukaschenko-Regime ausgeliefert werden.

Die IGFM Schweiz empfiehlt für die Ukraine-Hilfe Spenden an die Glückskette Schweiz zu richten, welche im Jahr 1999 Trägerin des Schweizerischen Menschenrechtspreises war. Spenden sind unter www.glueckskette.ch möglich oder direkt im E-Finance der PostFinance, wo es einen direkten Link zum Spenden gibt.

Sie können aber auch direkt Spenden an unser Spendenkonto 80-39538-2 (PostFinance) mit dem Vermerk „Ukraine“ an die IGFM Schweiz richten. Diese Spenden werden wir ohne Abzug an die IGFM Deutschland weiterleiten, welche einen Hilfsgüter-Konvoi für die Flüchtlinge aus der Ukraine zusammenstellen wird. Die IGFM Deutschland hat seit über 40 Jahren Erfahrung mit Hilfsgüter-Konvois nach Osteuropa.

 

3. März 2022
Allgemein

Interviews zu Menschenrechtsthemen

Um die derzeitige Stimmung in der Welt in Bezug auf die dringlichsten Menschenrechtsfragen zu erfahren, führen wir ab sofort eine weltweite Umfrage bei Parlamentariern, politischen Parteien, Botschaftern, Wirtschaftsführern, Kirchen, Künstlern und Universitäten durch und lassen so Menschen unterschiedlichster Gesinnung und unterschiedlichster Herkunft offen über ihre Anliegen zu Menschenrechtsthemen sprechen. Wir werden regelmässig Interviews publizieren. Besuchen Sie uns also immer wieder. Sie werden viele spannende Statements finden und zwar auf dem folgenden Link:

Voices for Human Rights – Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (igfm.ch)

25. Januar 2022
Allgemein

IGFM-Preisträger Roland Jeanneret verstorben

Roland Jeanneret, langjähriger Radiomoderator und Kommunikationsleiter der «Glückskette», ist tot. Er starb am vergangenen Freitag im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion.

Herr Roland Jeanneret

Die Glückskette Schweiz war im Jahr 1999 Trägerin des Schweizerischen Menschenrechtspreises. In der Folge wurde Herr Jeanneret zu einem geschätzten Freund der IGFM Schweiz und ist auch in den vergangenen Jahren gerne bei Anlässen der IGFM Schweiz als Redner aufgetreten,

Jeanneret wurde am 18. März 1947 in Bern geboren. Dort studierte er später an der Universität Deutsche Literatur, Publizistik und Theaterwissenschaften.

Seine Karriere bei der SRG begann er als Präsentator der «Kindernachrichten» im Schweizer Fernsehen. Später wechselte er zum Radio, wo er vor allem als Redaktor und Moderator der Sendung «Rendez-vous» bekannt wurde. Jahrelang leitete er diese Hintergrund-Sendung des heutigen Radios SRF.

Jeanneret veröffentlichte mehrere Bücher und war Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ. Er war verheiratet und lebte in Bern.

(Quelle: Text Tages-Anzeiger Online, Foto IGFM Schweiz)

22. Dezember 2021
Allgemein

Antwort auf Covid-19 in Togo von Seiten der IGFM Schweiz

Im Rahmen der Antwort auf Covid-19 in Togo hat die NGO Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Sektion Schweiz: Projekt Öffentliche Gesundheit Afrika ein umfassendes Paket an Präventionsmaterialien für die Bevölkerung der drei (03) Präfekturen der Region Plateaux gespendet. Es handelt sich um die Präfekturen Wawa, Akébou und Amou im Rahmen des Projekts Öffentliche Gesundheit Afrika. Die Pakete wurden symbolisch im Rahmen einer am 14. und 15. Juli 2020 abgehaltenen Zeremonie von den Präfekten in Empfang genommen.

Die Coronavirus-Pandemie fordert weiterhin weltweit und insbesondere in Afrika ihre Opfer. Als das Virus am 6. März letzten Jahres zum ersten Mal in Togo auftrat, ergriff die Regierung drastische Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Krankheit, wie etwa Ausgangssperren,  Einstellung des Unterrichts im Land sowie das zwingend vorgeschriebene Tragen von Masken. Da die togolesische Antwort auf diese Pandemie nicht nur der Verantwortung eines einzigen Akteurs obliegen kann, gesellt sich die NGO IGFM-SCHWEIZ, die im humanitären Bereich, der nachhaltigen Entwicklung und den  Menschenrechten aktiv ist, als Stütze für die schutzbedürftige Bevölkerung der Region Plateaux hinzu, um so ihren Beitrag als Reaktion auf COVID-19 zu leisten.

Fünf (5) Dörfer  wurden nach Kriterien hinsichtlich der Schutzbedürftigkeit und der Zugangsschwierigkeiten zu grundlegenden sozialen Dienstleistungen ausgewählt und ihre Bevölkerung hat die Materialsendungen bestehend aus Masken oder Mund-Nase-Schutz, Vorrichtungen zum Händewaschen, Flüssigseife und verschiedenen Artikeln zur Vorsorge und Sensibilisierung im Beisein der örtlichen Behörden, bestehend aus traditionellen Chefs und den Vertretern der drei Präfekten der betroffenen Örtlichkeiten erhalten.

Laut dem Beauftragten für Öffentliche Gesundheit Afrika der NGO IGFM-SCHWEIZ, Herrn Kossi ESSIOMLE, „liegt für mich die Priorität in diesen Pandemiezeiten auf der öffentlichen Gesundheit der Bevölkerung. Deshalb haben wir dieses Projekt ausgearbeitet, um die besonders schutzbedürftige Bevölkerung der Region Plateaux in Togo zu unterstützen und dies wurde gemacht. Wir sind in mehreren Bereichen wie Erziehung, Gesundheit, Ernährung, Umwelt tätig und setzen uns für die Erreichung der Ziele zur nachhaltigen Entwicklung ein. Die Menschen müssen jedoch gesund sein, um an Entwicklung zu denken, um an verschiedenen Projekten zu arbeiten und um die Früchte der Entwicklung zu ernten. Somit ist der Ausgangspunkt jedweder Entwicklung die öffentliche Gesundheit. Wir möchten uns hiermit bei den Mitgliedern und Spendengebern der NGO IGFM-SCHWEIZ und bei allen übrigen Mitgliedern bedanken, “ lässt er verlautbaren.

Die togolesische Antwort auf die Pandemie darf nicht in der Verantwortung eines einzelnen Akteurs liegen. „Aus diesem Grund hat sich IGFM-SCHWEIZ: Projekt Öffentliche Gesundheit Afrika dafür eingesetzt mittels technischer und finanzieller Unterstützung einen Beitrag im Kampf gegen die Krankheit zu leisten.“, fügte Herr ESSIOMLE Kossi hinzu.

Laut einem der Präfekten, Herrn SOMENOU aus Wawa, „ist dieses Material von außerordentlicher Bedeutung für unsere Region im Allgemeinen und ganz besonders für die Bevölkerung aus den Dörfern, denen es zu Gute kommt im Kampf gegen Covid-19. Das sind äußerst nützliche Gegenstände, die wir für unseren Schutz und zur Sensibilisierung brauchen. Somit können wir uns nur bedanken bei der NGO IGFM-SCHWEIZ: Projekt Öffentliche Gesundheit Afrika und den Spendengebern, die an ihre benachteiligten Angehörigen gedacht haben bei der Beschaffung dieses Materials.“

Diese Tour zur Übergabe der gespendeten Güter und zur Sensibilisierung hat drei (3) Tage gedauert und das Team setzte sich aus Herrn DEVIGAN Kokou Lonlonli, Herrn WOENAGNON Mawuli aus Togo sowie einigen Mitgliedern vor Ort zusammen. Sie sind insgesamt durch 5 Dörfer gereist und haben sich mit den Chefs und landwirtschaftlichen Vereinigungen getroffen, um ihnen die Sensibilisierungsmaßnahmen zu übermitteln.

Hierbei bleibt laut einer neuen Studie der WHO zu vermerken, dass Togo zu den guten Schülern im Umgang mit der Pandemie auf dem afrikanischen Kontinent zählt. Derzeit zählt das Land laut offiziellen Quellenangaben 839 bestätigte Fälle, hiervon 15 Tote, 237 aktive Fälle und 585 genesene Patienten bei 39.812 Labortests, die auf dem gesamten Staatsgebiet durchgeführt wurden.

20. Mai 2021
Allgemein

IGFM-Preisträger Alt-Nationalrat Bernhard Müller ist gestorben

MR-Preisträger Bernhard Müller

 

Der ehemalige Berner Nationalrat und Regierungsrat Bernhard Müller, Träger des Schweizerischen Menschenrechtspreises 2015 ist 89-jährig verstorben. Am meisten Bekanntheit erlangte Bernhard Müller im Kanton Bern und darüber hinaus von 1974-1990 als Volkswirtschaftsdirektor. Von 1979-1987 gehörte er gleichzeitig dem Nationalrat an.

Bernhard Müller war Bergbauernsohn aus Scharnachtal und engagierte sich seit seiner Jugend für die Sache der Tibeter. Sein beruflicher Weg führte den späteren Verhaltensbiologen und Ökonomen als Experten und Chef von Tal-Entwicklung- und Landwirtschaftsprojekten nach Nepal, Tibet und China. 2015 erhielt er zusammen mit Loten Namling den Schweizerischen Menschenrechtspreis. 

Schmunzelnd vermerkte Bernhard Müller einmal, dass er durch sein Engagement sogar ins Guiness-Buch Einzug fand und zwar als Weltrekordler mit den meisten zurückgelegten Höhenmetern oberhalb von 3000 Metern.

Die Besetzung Tibets durch China kostete einer Million Tibeter das Leben, wie Bernhard Müller in verschiedenen Büchern und Vorträgen stets in Erinnerung rief. Scharf geisselte er auch gegenüber der Obrigkeit im eigenen Land das Lavieren von Politik und Diplomatie gegenüber China in der Tibet-Frage. In Kontakt stand Bernhard Müller sowohl mit dem Dalai Lama wie auch mit hohen chinesischen Funktionären. Von seiner Vision eines freien Tibets liess er nie ab, wie er Zeit seines Lebens versicherte.

26. Juni 2020

Hanspeter Hartmann

Allgemein

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22. Mai 2020
Allgemein

IGFM Sektion Schweiz unterstützt inform-e.net

Wir rufen alle Non-Profit Organisationen auf, sich auf der Website https://inform-e.net unseres Partners THE MEAL zu registrieren. Die neue webbasierte Plattform hat zum Ziel die Non-Profit Organisationen dieser Welt zu vernetzen. Hilfesuchende können so weltweit recherchieren, wo, wer zu welchem Thema gemeinnützige Hilfe anbietet. Der Eintrag auf der Plattform ist kostenlos. 

Weitere Informationen vermittelt Ihnen der folgende Text von inform-e.net:

 

Welcome, do you know someone who…

Teaming up for a better world.

Together we will succeed, you are on the crossroads of competences: those you need, and those you can make available.

Whether next door, a few miles or half the world away, according to what you need or how you operate, this platform connects needs and capacities – free-of-charge.

With you, if you are an NGO, an institution, a school, a professional, a company, a network, or any other type of change-maker or service provider committed to improving people’s lives by growing solidarity and care, you can find here the support you need or make known what you can do that will make a difference for those who invest their creativity and energy at the service of the human family. One condition, though: all those who register must respect the ethical code that binds us all.

For everyone, in order to facilitate connections, we have structured this site according to the 17 „Sustainable Development Goals (SDGs)“ of Agenda 2030 : the roadmap for peace and prosperity for all adopted at the United Nations by all member States in 2015 – which commits governments and everyone of us. Given the wide array of domains it covers, what you do falls within one of the categories outlined – whether de facto, or because you consciously decided to contribute to that specific goal. This adaptable platform is meant to provide a view of the competences that exist within any given range: locally, or within any number of miles that you wish to define. It includes volunteer services as well as professional ones. What unites all is ethics and the determination to reach by 2030 the SDGs.

This platform is a tool for all those who are taking initiatives to make our world a better place.

22. Mai 2020
Allgemein, english

Schweizerischer Menschenrechtspreis 2019 in würdiger Feier im vorweihnächtlichen Bern an Prof. Dr. Ruedi Lüthy verliehen

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Bern – Nachdem Prof. Dr. Ruedi Lüthy erst vor wenigen Wochen mit dem „Award for Excellence in HIV Medicine 2019“ von der „European AIDS Clinical Society“ ausgezeichnet wurde und vor gerade mal einer Woche mit der Ehrendoktor-Würde der Universität Basel, hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte – Sektion Schweiz (IGFM) in Anerkennung seines Jahrzehnte langen Einsatzes für die Bekämpfung der AIDS-Epidemie am Samstag, den 7. Dezember 2019, Prof. Dr. Ruedi Lüthy mit dem Schweizerischen Menschenrechtspreis 2019 geehrt.

Die IGFM, welche den Schweizerischen Menschenrechtspreis seit 1994 jährlich verleiht, erwähnt in ihrer Begründung:

„Mit der Gründung und dem Betrieb der Newlands-Clinic in Harare, Simbabwe, kämpft Prof. Dr. Ruedi Lüthy unermüdlich gegen die schreckliche Krankheit. Heute erhalten in der Klinik über 6‘500 HIV-Patienten und –Patientinnen aus ärmsten Verhältnissen medizinische Hilfe — und zwar lebenslang. Mit seinem grossen Engagement und Wissen macht sich Ruedi Lüthy um die Menschenrechte ganz besonders verdient, denn er schenkt unzähligen Menschen samt ihren Familien wieder Hoffnung und gibt ihnen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zurück.“

Der Schweizerische Menschenrechtspreis ist in langjähriger Tradition nicht mit einer Geldsumme dotiert, sondern der Preisträger erhält ein eigens für ihn kreiertes Bild, welches dieses Jahr, wie auch schon die Jahre zuvor, von der Berner Kunstmalerin und Autorin Elsbeth Boss, eigens für den Preisträger gestaltet wurde.

Und so fasst Elsbeth Boss die Beweggründe für das einmalige und vorbildliche Werk des Preisträgers in Berndeutsch zusammen:

we me macht was me macht – macht me
we me wott was me wott – wott me
we me mues was me mues – mues me
we me cha was me cha – cha me
mach was wosch wed muesch de chasch

In seiner Laudatio, welche interessante Einblicke in das Leben von Ruedi Lüthy gewährt, erwähnt Prof. em. Dr. Hans Lutz:

„Es ist meine tiefe Überzeugung, dass die Sektion Schweiz der IGFM mit der Wahl von Ruedi Lüthy einen äusserst würdigen Kandidaten für diesen Preis ausgewählt hat. Ruedi Lüthy hat seit Jahrzehnten mit seiner Arbeits- und Lebenseinstellung in beispielhafter Weise den von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 formulierten 30 Artikeln der Menschenrechte tief entsprochen.“

Das Vokalensemble Miracolas hat die Feier mit einer Mischung aus berndeutschen und afrikanischen Liedern gesanglich begleitet, und auf eine ergreifende Weise die ohnehin schon berührenden Momente, noch nachhaltiger gemacht.

Ruedi Lüthy war der erste, der AIDS am Patienten in der Schweiz diagnostizierte; das war 1983. In der Folge wirkte er in allen wichtigen Gremien in der Schweiz mit, die sich mit AIDS befassten. So initiierte er 1984 an der Universität Zürich eine Studie, welche sich zum Ziel setzte, die Entwicklung von AIDS bei Patienten über lange Zeit zu beobachten, zu beschreiben und Therapien einzuführen. Dieses als Kohortenstudie bezeichnete Forschungsprojekt wurde bald ausgedehnt und wurde 1988 als Schweizerische Kohortenstudie bekannt. Sie gilt heute als weit vorausschauend und als wichtiges Instrument für die optimale Betreuung von HIV-Infizierten. Bis 1994 leitete Ruedi Lüthy die Schweizerische Kohortenstudie.

Aufgrund seiner tiefen Einsicht ins Leiden der damaligen AIDS Patienten gründete er zusammen mit anderen 1988 das Zürcher Lighthouse, wo Menschen mit unheilbaren Krankheiten wie AIDS bei höchstmöglicher Lebensqualität im Rahmen einer ganzheitlichen Pflege und persönlichen Betreuung auf einen autonomen Abschied vorbereitet werden. Bis 1998 engagierte Ruedi Lüthy sich als Präsident und später auch als Arzt für die Patienten des Lighthouse.

Nach dem Besuch der AIDS-Konferenz in Südafrika reifte auch der Gedanke, dass den Ärmsten der Armen medikamentelle Möglichkeiten völlig fehlten. In der Folge liess ihn die Idee der Gründung einer entsprechenden Stiftung nicht mehr los, und er fragte 2003 mehrere Freunde und ihm Zugewandte, ob sie sich als Stiftungsräte für seine Stiftung „Swiss AIDS Care International“ zur Verfügung stellen würden. Innerhalb eines halben Jahres nach der Gründung nahm er seine Klinik in Harare in Betrieb. Da viele Ärzte Simbabwe verlassen hatten, begann Ruedi Lüthy und sein Team, Krankenschwestern und Pfleger im Umgang mit der HIV-Infektion und AIDS speziell zu schulen. Dies erwies sich als ideales Konzept. In den letzten 16 Jahren konnte Ruedi Lüthy mit seinen Aktivitäten an der „Newlands-Clinic“ in Harare nicht nur tausenden HIV-infizierten Menschen, sondern auch jenen, die von den infizierten Patienten abhängig sind, enorm helfen. Dank des Engagements von Ruedi Lüthy und seinem Team können die Patientinnen heute ein weitgehend normales Leben führen. Schön ist dabei, dass die „Ruedi Lüthy Foundation“ –wie sie nun heisst – diese Behandlungen nicht nur top-wissenschaftlich, sondern auch enorm kostengünstig durchführen kann.

9. Dezember 2019

Hanspeter Hartmann

Allgemein, IGFM Menschenrechtspreis

Schweizerischer Menschenrechtspreis 2019

Die IGFM—Sektion Schweiz verleiht den Schweizerischen Menschenrechtspreis  2019 an Prof. Dr. Ruedi Lüthy.

Prof. Dr. Ruedi Lüthy setzt sich seit Jahrzehnten für die Bekämpfung der Aids-Epidemie ein. Mit der Gründung und dem Betrieb der Newlands Clinic in Harare, Simbabwe, kämpft unser diesjähriger Preisträger unermüdlich gegen die schreckliche Krankheit. Heute erhalten in der Klinik über 6‘500 HIV-Patienten und –Patientinnen aus ärmsten Verhältnissen medizinische Hilfe — und zwar lebenslang. Mit seinem grossen Engagement und Wissen macht sich Ruedi Lüthy um die Menschenrechte ganz besonders verdient, denn er schenkt unzähligen jungen Menschen samt ihren Familien wieder Hoffnung und gibt ihnen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zurück. Als Gründer der Ruedi Lüthy Foundation und der Newlands Clinic sorgt Ruedi Lüthy dafür, dass die Patientinnen und Patienten gut aufgehoben sind, und gibt sein umfassendes Wissen im klinikeigenen Ausbildungszentrum an einheimische Ärzte und Pflegefachleute weiter.

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Medienmitteilung der Ruedi Lüthy Foundation:

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24. Oktober 2019

Hanspeter Hartmann

Allgemein, IGFM Menschenrechtspreis

Würdevolle Preisverleihung an Karl und Wenche Hafen im vorweihnächtlichen Bern

 

Die Ehrenpräsidentin der IGFM Schweiz, Frau Monique Schlegel, hat nach fast 30 Jahren des Schweizerischen Menschenrechtspreises gesagt: „Das war eine der schönsten Preisverleihungen die ich je erlebt habe.“

Vorstandmitglieder der IGFM Deutschland, wie auch der IGFM Schweiz und weitere geladene Gäste durften am 1. Dezember 2018 in Bern an der feierlichen Zeremonie zur Verleihung des Schweizerischen Menschenrechtspreises an Karl und Wenche Hafen, teilnehmen.

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Mit folgender Begründung zeichnete der Vorstand der IGFM Schweiz das Ehepaar Hafen mit dem diesjährigen Menschenrechtspreis aus: „Die IGFM ist das Lebenswerk des Ehepaars Karl und Wenche Hafen. In 40 Jahren unermüdlichem Bestreben haben sie wesentlich dazu beigetragen, dass sich die IGFM zur weltumspannenden Organisation entwickelt hat und zu einer ernstzunehmenden Stimme in der weltweiten Menschenrechtsbewegung geworden ist.“

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Der Schweizerische Menschenrechtspreis ist nicht mit einer Geldsumme dotiert, sondern es ist Tradition, dass der Preis in Form eines exklusiv für die Preisträger gemalten Bildes überreicht wird. Die bekannte Künstlerin Elsbeth Boss sagte in ihrer Bildpräsentation, die vom Duo Toccabile (www.anitawysser.ch) wunderbar musikalisch untermalt wurde:

 „Sich für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung einsetzen braucht Mut. Mut zum Mutigsein, Durchhaltewillen und Gewissheit, dass man das Rechte und Richtige tut. Menschen wie Karl und Wenche Hafen, die sich vorbehaltlos für ein friedliches Zusammenleben, achtsamen Umgang und eine „bessere“ Welt einsetzten, verdienen Achtung und Respekt!“

 

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Die Ehrenpräsidentin und ehemalige Geschäftsführerin der IGFM Schweiz, Monique Schlegel, hat das Wirken von Karl Hafen über 30 Jahre lang verfolgen können und konnte in ihrer Laudatio auch interessante, und bisher unbekannte Erlebnisse aus den frühen Jahren der IGFM-Bewegung berichten, ja sogar aus der Kindheit und Jugend von Karl Hafen: „Ein politisches Ereignis, welches viele Menschen nachhaltig geprägt hat, war der Mauerbau in Berlin im Jahre 1961. Da war Karl noch ein Schüler und durfte bis spät abends vor dem Fernseher sitzen, um die Entwicklung zu verfolgen. Er war damals zehn Jahre alt und bereits fähig, die Lage der Menschen, die in der Bernauer Strasse aus den Fenstern sprangen oder versuchten, über die noch wenige Dezimeter hohen Mauern in die Freiheit zu gelangen, zu verstehen. Und seither ist ihm das Thema MENSCHENRECHTE nicht mehr fremd! 1968, als die Russen in die Tschechoslowakei eingefallen sind, hat Karl bereits als Gymnasiast vor der Russischen Botschaft auf der andern Seite des Rheins – angeführt vom Religionslehrer – demonstriert! Für die Teilnahme an den Demonstrationen wurden die Schüler sogar von der Schule freigestellt.“

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Karl Hafen enthüllte in seiner Dankesrede noch weitere interessante Erlebnisse, so ist seine Schilderung des Einstellungsgesprächs bei der IGFM im Jahre 1978 eine wunderbares Stück Zeitgeschichte, das unbedingt nach einer Veröffentlichung schreit: „Für mich war es ein Glücksfall, als ich im Mai 1978 zum Vorstellungsgespräch zur Gesellschaft für Menschenrechte eingeladen wurde. Es war wenige Tage vor dem Staatsbesuch des sowjetischen Außenministers Gromyko in Bonn und die damals gerade mal drei Mitarbeiter – IGFM-Gründer Iwan Agrusow, seine Sekretärin und eine Mitarbeiterin für den Bereich Sowjetunion – waren damit beschäftigt, eine große Demonstration vorzubereiten. Niemand nahm mich tatsächlich zur Kenntnis, und so ließ ich mich zum Packen von Flugblättern einsetzen, bis ich dann doch am Nachmittag etwas unruhig wurde und höflich nachfrug, ob es denn doch noch zu einem Gespräch kommen werde. Herr Agrusow entschuldigte sich, er habe nun leider überhaupt keine Zeit mehr, weil er die Pakete zur Post bringen müsse, aber wenn ich ihn dorthin begleiten wolle. Ja, das war mein Einstellungsgespräch zwischen Tür und Angel. Und dann kam die Frage, wann ich denn anfangen könne. Zögerlich gab ich meine Vorstellung preis: Ich habe eine Freundin in Norwegen, die ich gerne nach Abschluss des Studiums besuchen wolle, also so September wäre mein Vorschlag. – Ich hatte sie zuletzt ein halbes Jahr zuvor gesehen. – Die unerwartete Antwort: „Das ist mir zu spät. Wann können Sie frühestens?“ Es ging immerhin um einen Arbeitsplatz. Meine Antwort: Letzte Prüfung habe ich am 19. Juli.“ Reaktion: „O.K. Sie fangen am 20. Juli an.“ Das war nicht nur eine Episode, sondern das war die harte IGFM-Realität: Der Verein zuerst, dann die Familie. Und manches Mal war es eine harte Prüfung für uns. Wie Sie sehen, haben wir zueinander gestanden und es zusammen durchgestanden und wir tun es heute noch.“

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7. Dezember 2018

Hanspeter Hartmann

Allgemein, IGFM Menschenrechtspreis