Herz und Niere auf Bestellung

SRF Tagesschau - Herz und Niere auf Bestellung

… Als Drehscheibe dieses blutigen Milliardengeschäfts gilt China, wo Organe von verurteilten Gefangenen sogar auf Bestellung zu haben sind.

Der Markt mit Organen boomt. Erkrankte geben alles für neue gesunde Organe. Weltweit sind dieses Jahr über eine halbe Million Nieren transplantiert worde, mehr als 20’000 Menschen erhielten eine neue Leber  und etwa 3’500 ein neues Herz. Entsprechend einträglich ist auch der illegale Handel. Als Drehscheibe dieses blutigen Milliarden Geschäftes gilt China, wo Organe von verurteilten Gefangenen sogar auf „Bestellung“ zu haben sind. Eine internationale Vereinigung von Medizinern richtet nun eine Pedition an das UNO Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf. Denn die Spender sind keineswegs Kriminelle aus dem Todestrakt, sondern Gefangene aus Gewissensgründen, die dann hingerichtet werden, wenn die Organe gebraucht werden.

Alexandra Gubser:

Chinesische Gefangene als lebende Organbank: Häflinge in Arbeitslagern und Gefängnissen die nach Bedarf getötet werden um ihre Körper zu lukrativen Preisen zu verkaufen. Die Chinesischen Behörden haben zugegeben, dass zum Todverurteilten Häftlichen nach der Erschiessung die Organe zu entnehmen, doch den geschätzten 5’000 Exekutionen jährlich stehen zehn Tausende Transplantationen gegenüber. Wo kommen all die Organe her? Eine unabhängige Untersuchung soll diese Frage klären, dies fordert die Pedition einer internationalen Ärztevereinigung, die morgen dem Hochkommissariat für Menschenrechte eingereicht wird.

Damon Noto, Sprecher Doctors Against Forced Organ Harvesting DAFOH:
„Chinesische Krankenhäuser werben mit Wartefristen von einer bis zwei Wochen für eine Niere. Für westliche Mediziner ist das unglaublich. In Amerika wartet man darauf zwei bis drei Jahre.“

Unfreiwillige Spender seien in erster Linie Falun Gong Anhänger. Seit 1999 systematisch als Sekte verfolgt, verschwanden zehn tausende in chineischen Gefängnissen. Ehemalige Häftlinge berichten, dass Falun Gong Anhänger systematisch im grossen Stil medizinisch abgeklärt und regelrecht ausgeschlachtet würden.

David Matas, Menschenrechtsanwalt
„Sie haben diese weissen nicht gekennzeichneten Lieferwagen, die in die Gefängnisse fahren den Gefangenen wird dann Potassium (Kalium) gespritzt, ein Mittel das sie lähmt. Sie werden in die Wagen gebracht wo ihnen die benötigten Organe entnommen werden. Diese werden sofort für die  Transplantation ins Spital transportiert und die Leichen werden verbrannt.“

 Um dieser menschenunwürdigen Praxis ein Ende zu bereiten, engagiert sich auch Swisstransplant für die Pedition und wirbt gleichzeitig für Spendenwillige. Mit rund 70 Organspendern auf eine Million Einwohner hinkt die Schweiz dem internationalen Durchschnitt weit hinterher.

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Quelle: Schweizer Fernsehen SRF

17. Dezember 2012

Tagesschau

Medienberichte, Reaktionen ausserhalb Chinas, Transplantation und Menschenrechte

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