Chirurgischer Einsatz in Togo

BERICHT ÜBER DIE MISSION DER CHIRURGISCHEN BETREUUNG VON 12 PATIENTEN IN DEM KRANKENHAUS CENTRE HOSPITALIER PRÉFECTORAL VON KPALIME

 Spender: Die NGO IGFM – Projekt Santé publique afrique – und ihre Partner

 Zeitraum: Oktober – Dezember 2022

Die verheerenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine noch verschärft wurden, haben das weltweite wirtschaftliche Gleichgewicht stark erschüttert, und damit auch die Aussichten der Länder des Südens auf Weiterentwicklung, sodass sich die Kluft der wirtschaftlichen, sozialen und sanitären Ungleichheiten noch etwas mehr vergrößert hat. Den Staaten, den internationalen und den Nicht-Regierungsorganisationen geht es von daher vor allem darum, die Auswirkungen dieser aufeinanderfolgenden Krisen auf die am meisten benachteiligten Schichten der Gesellschaft zu reduzieren.

Vor diesem Hintergrund erfolgte in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 eine gemeinnützige Mission der chirurgischen Betreuung, die von der Nichtregierungsorganisation IGFM – Projekt Santé publique afrique – finanziert wurde. Die Mission, die vom technischen Partner dieser NGO geleitet wurde, der aus einem Kollektiv aus Ärzten, Allgemeinchirurgen und Lokalanästhesisten besteht, realisierte in Togo in der Präfektur Kpalimé eine Aktion der chirurgischen Betreuung. Diese soziale Maßnahme verfolgt drei Ziele und fügt sich genau in die Ziele Nr. 1, 3 und 10 für nachhaltige Entwicklung (SDG) ein. Nach dieser dreifachen Zielsetzung geht es zunächst darum, chirurgische Eingriffe durchzuführen, um Gesundheit und Wohlergehen der Armen sicherzustellen, die seit mehreren Jahren mit schweren und behindernden Pathologien leben. Anschließend ermöglichen es diese Maßnahmen diesen Menschen, wieder ihren täglichen Aktivitäten und ihrer Arbeit nachzugehen, um ihre Einkommenssituation zu verbessern und nach und nach die Armut in diesen Familien zu beseitigen. Am Ende trägt die Erhöhung des Lebensstandards dieser Personen zur Verringerung der Ungleichheiten in der Bevölkerung bei.

Die medizinische Betreuung betrifft sieben verschiedene Bereiche und wurde beim Krankenhaus Centre Hospitalier Préfectoral (CHP) in Kpalimé ins Leben gerufen, unter der Leitung von Dr. Jules Kokouvi A. ATCHEKI, Allgemeinchirurg und Abteilungsleiter der allgemeinen Chirurgie dieses Krankenhauses. Sie betrifft 12 Patienten, egal welchen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft, die aus verschiedenen Städten und Orten kommen.

Auf diese Weise wurden an den Patienten 24 operative Maßnahmen im Zusammenhang mit den zu sieben behandelten Pathologien gestellten Diagnosen durchgeführt, mit einem stationären Aufenthalt von durchschnittlich vier Tagen. 

Bei den Begünstigten dieses humanitären Projekts handelt es sich um Personen, die in großer Armut leben, aufgrund ihrer katastrophalen wirtschaftlichen Situation, die bei den meisten durch die Wirtschaftskrise und die dauernde oder zeitweilige Behinderung  aufgrund ihrer Krankheit verschärft wird. Aufgrunddessen zwang sie die Bedürftigkeit manchmal, sich Traditherapien zu unterziehen, die häufig ineffizient aber billiger sind als die Betreuung im Krankenhaus. So verschlimmerte sich ihr Zustand im Laufe der Jahre. Da wird die unermessliche Freude und die große Zufriedenheit verständlich, die von den einzelnen Patienten nach den Operationen zum Ausdruck gebracht wurde. Berichte: Eine Bäuerin, die an einem uterus myomatosus leidet, und für die die Arbeit auf dem Feld aufgrund der Krankheit beschwerlich geworden ist. Daneben ein Bauer, der wegen der Verschlimmerung einer Hernie, die ihn schwer behinderte, jegliche Feldarbeit einstellen musste. Sie alle haben bestätigt, dass die Operation ein solcher Erfolg war, dass sie schnell zur Feldarbeit zurückkehren konnten und für ihren eigenen Bedarf und den ihrer Familie sorgen konnten.

Eine Händlerin von Plastikbeuteln, die an recht schmerzhaften Fibromen litt, gestand vor der Operation, dass sie zu manchen Zeiten nicht ihrer Arbeit nachkommen konnte. Sie zeigte eine unermessliche Freude und tiefe Dankbarkeit gegenüber den Mitarbeitern des Projekts, dass sie ihr die Chance verschafft haben, ein neues, freudigeres Leben anzufangen. Ebenso ein Schreiner, der sich nach der Behandlung seiner Hydrozele besser bewegen kann und damit künftig sehr rasch in der Lage sein wird, in seine Schreinerwerkstatt zurückzukehren. Diejenige, die sicherlich nach ihrer Polymyomektomie am meisten gerührt war, ist letztlich eine Dame, die leider wegen der wiederholten Krankschreibungen aufgrund ihrer häufig schmerzhaften Krankheit, die sie daran hinderte, ihren Aufgaben problemlos nachzukommen, ihre Arbeit als Verwaltungsmitarbeiterin verloren hatte. Auf diese Weise drückten alle Betroffenen ihr Wohlergehen und ihre Freude nach ihrer Operation aus; ein Neuanfang, und sie zögerten nicht, die Freude mit ihren Familien und ihren Angehörigen zu teilen.

Insgesamt war das Projekt trotz beschränkter Mittel ein großer Erfolg, weil die Ziele erreicht wurden. Der allgemeine Zustand aller operierten Patienten verbesserte sich rasch. Diese Menschen, die mit großer Hingabe leben, werden sehr schnell in den kommenden Wochen genesen und ohne Probleme ihre Aktivitäten aufnehmen können, die ihnen ihre Einkünfte sichern, um effizient für sich und für ihre Familie zu sorgen. Auch hat sich ihre Lebensqualität stark verbessert, und das Wichtigste: sie fallen klar ihrer Familie nicht mehr zur Last. Die Begünstigten, die sich sehr gerührt zeigten von diesem Zeichen der Großzügigkeit, danken zutiefst allen Mitarbeitern des Projekts und insbesondere der NGO IGFM – Projekt Santé publique afrique – sowie Herrn Kossi ATSOU, Projektleiter öffentliche Gesundheit – Afrika, und Dr. Jules Kokouvi ATCHEKI.

Viele Menschen konnten allerdings nicht von dieser Gelegenheit profitieren, angesichts der beschränkten Mittel dieses Projekts. Infolgedessen würden es sich die technischen Partner und die Patienten wünschen, dass diese Initiative wiederholt wird, damit auch andere Menschen davon profitieren können, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Auch schlagen sie die Einbeziehung anderer Akteure vor, insbesondere eine technische Unterstützung durch westliche Ärzte für einen Transfer von Kompetenzen, die unerlässlich sind, um die Eingriffe und die Pflege zu verbessern, und damit das Wohlergehen der Ärmsten der Bevölkerung. Dies würde zur Verringerung von Krankheiten beitragen, die die Ursache von Armut und sozialer Ablehnung in ländlichen Bereichen sind.

Tätigkeitsbericht der Ärzte

  • Das Fehlen der für geeignete medizinische Versorgung erforderlichen finanziellen Mittel, die Unwissenheit und die Versäumung erforderlicher Maßnahmen bleiben wesentliche Faktoren, die in unserem Einsatzbereich die Armut aufrechterhalten. Das stellt ein echtes Entwicklungsproblem dar, weil diese vernachlässigten Krankheiten oftmals eine Behinderung darstellen und die verlorenen Arbeitstage und manche Todesfälle erklären, wenn diese Krankheiten bei älteren, bereits anfälligen Personen in eine Phase von Komplikationen treten.
  • Es ist darauf hinzuweisen, dass bei den Arztbesuchen von den Ärzten je nach Person gleichzeitig auch andere Krankheiten und Komplikationen entdeckt und behandelt wurden. Aufgrunddessen variieren die Gesamtkosten der Operationen bei den einzelnen Personen sehr stark, und wir mussten dies zur sachgerechten Weiterführung des Projekts berücksichtigen.
  • Je nach Arzt können sich bei dem gleichen Patienten zwei bis vier Pathologien finden, und es wäre unerlässlich, sie gleichzeitig zu behandeln.
  • Bezüglich der Probleme der Diagnose, führt die Vorauswahl der Patienten, die wegen eines Termins anrufen, nur eine Pathologie auf. Bei der Untersuchung in Anwesenheit des Patienten stellt er jedoch 2-3 Pathologien fest, die er sofort gemeldet hat. Nach Durchführung der Anästhesie kann er diese Pathologien nicht einfach unbehandelt lassen. Die Ärzte müssen sie operieren. Dies stellt ein Problem bezüglich der Vorauswahl und ein Problem der Diagnose dar.
  • In gleicher Weise stellt sich auch ein therapeutisches Problem, weil das Material ursprünglich nur für eine Krankheit vorgesehen war. Der Arzt ist somit gehalten, mehr zu bestellen, bei einer Hysterektomie muss er eine inguinale Kur machen oder andere damit verbundene Krankheiten behandeln.
  • Auch wird in dem technischen Bericht gemeldet, dass bei ein und demselben Patienten mehrere Pathologien miteinander verbunden sind. Unter den zu bewältigenden Problemen des Projekts ist dies der erste hervorgehobene Gesichtspunkt, der zu einem Materialproblem führt, um alle zu Beginn nicht vorgesehenen Eingriffe abzudecken.
  • Aufgrund der geografischen Verhältnisse müssen sie, wenn sie mit einem Patienten einen Termin vereinbaren, auf diesen warten, und es passiert häufig, dass er in letzter Minute aus diversen Gründen absagt. Das rasche Operieren der Patienten hängt von daher von ihrer Pünktlichkeit beim Termin ab. Die Ärzte haben mehrere Termine vereinbart, aber die Pünktlichkeit der Patienten ist unsicher. Manchmal sagen die Patienten, dass sie sich die Reise nicht leisten können, weil sie aus verschiedenen, manchmal auch weit entfernten Gegenden kommen. Die Transportmittel sind somit entscheidend.

Probleme

Probleme waren im Wesentlichen diagnostischer, therapeutischer oder geografischer Natur.

Die Vorauswahl der Patienten wurde durch uns und durch Meinungsführer durchgeführt, die Kenntnis von den besonders bedürftigen Fällen haben. Bei der klinischen Untersuchung der Patienten stellen wir Diagnosefehler und weitere mit der Diagnose verbundene chirurgische Pathologien fest. Für letztere stellt die Übernahme der Betreuung ein materielles Problem dar (mehr chirurgisches Material), und auch ein Problem der Anästhesie (Verlängerung der Dauer der Anästhesie).

Die Vergütung der anderen verbundenen Pathologien würde teurer sein. Aufgrunddessen würde sich diese Betreuung auf eine geringe Zahl von Patienten beschränken. Als Problemlösung wurde für jeden operierten Patienten ein (vorab detaillierter) Pauschalbetrag bezahlt. Wir haben einen Patienten medizinisch behandelt, der wegen irrtümlicher Diagnose erschienen war (eine Orchitis, die laut Patient für eine Hernie gehalten wurde).

Die Patienten waren verschiedener Herkunft. Manche befanden sich in der Nähe des Standorts der Betreuung, andere waren entfernt. Diejenigen, die weit weg wohnten, waren zunächst bedürftig und hatten Probleme, den Termin wahrzunehmen bzw. die Betreuung zu verschieben. Dies entweder wegen defekter Zufahrtsstraßen, wegen der seltenen Transportmittel oder in Ermangelung von finanziellen Mitteln zur Bezahlung der Reise.

 

3. August 2023

Kossi Atsou

Allgemein

IGFM Schweiz appelliert an Bundesrat sich gegen die erzwungene Organentnahme an Gefangenen in China zu engagieren

                 

Vor einiger Zeit hat die IGFM Schweiz eine Petition an den Bundesrat gestartet mit der Forderung, die langjährige Praxis der erzwungenen Organentnahme an Inhaftierten in chinesischen Gefängnissen öffentlich zu verurteilen und sich für die sofortige Beendigung dieses Verbrechens zu engagieren. Die Petition hat 8000 Unterschriften erzielt und wird nun am 8. Dezember dem Bundesrat überreicht.

Der Boom der chinesischen Transplantationsmedizin setzte um die Jahrtausendwende ein. Bereits ab 2005 zeichnete sich ab, dass die chinesische Transplantationsmedizin zu einem erheblichen Teil auf der erzwungenen Entnahme von Organen bei Häftlingen beruht. Die hohe Verfügbarkeit von Organen, die kurzen Wartezeiten von wenigen Wochen selbst für lebenswichtige Organe, oder die Möglichkeit für die Transplantation lebenswichtiger Organe einen Termin zu vereinbaren, nährten den schrecklichen Verdacht, dass China in seinen Gefängnissen eine Art «Lebendorganbank» betreibt, und Menschen für den Verkauf ihrer Organe auf Abruf tötet. Schnell wurde auch klar, dass die anfängliche Rechtfertigung der chinesischen Regierung, die Organen ausschliesslich von rechtskräftig zum Tode verurteilten Häftlingen zu entnehmen, nicht stimmen konnte. Stattdessen wurde immer deutlicher, dass der chinesische Staat auf die Organe von Gewissensgefangenen, wie Christen, Tibeter, Uiguren und insbesondere von Angehörigen der Meditationspraxis Falun Gong zurückgriff.

Seit 2005 haben, weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit, diverse Organisationen und Einzelpersonen eine grosse Anzahl von Beweisen für dieses unfassbare Verbrechen der chinesischen Regierung zusammengetragen. Diese Beweise konnten 2019 dem sogenannten China Tribunal in London präsentiert werden, welches sich konstituierte um die Anschuldigungen der erzwungenen Organentnahme in China zu untersuchen. In seinem Urteil im März 2020 sah es das Gericht als erwiesen an, dass die erzwungene Organentnahme an Gewissensgefangenen in China bereits über einen langen Zeitraum durchgeführt wird und es deshalb eine beträchtliche Anzahl von Opfern geben muss. Trotzdem streitet die chinesische Regierung das Verbrechen bis heute ab. China sah sich bisher auch nie gezwungen, die Anschuldigungen zu widerlegen. Die Herkunft der in China transplantierten Organe lässt sich daher bis heute nicht unabhängig überprüfen.

Auch wenn sich zum heutigen Zeitpunkt die Opfer der erzwungenen Organentnahme nicht quantifizieren lassen, so steht doch ausser Frage, dass sie in China seit bald 20 Jahren gängige Praxis ist. Allein der Beweis der Existenz einer solchen Praxis sollte der internationalen Staatengemeinschaft und insbesondere der humanitären Schweiz eigentlich genügen, um sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu engagieren.

Die IGFM Schweiz fordert vom Bundesrat:

  • dass er den Missbrauch der Transplantationsmedizin in China öffentlich verurteilt,
  • dass er ein intransparentes Organspendesystem in China nicht länger tatenlos hinnimmt,
  • dass er sich klar auf die Seite der Opfer stellt,
  • dass er sich aktiv für eine Aufklärung und Aufarbeitung dieses Verbrechens einsetzt,
  • dass er sich für die Verurteilung der Täter ausspricht,
  • dass er das Thema in die Agenda von multilateralen Organisationen einbringt,
  • dass er sich in jeder Hinsicht für ein sofortiges Ende dieses Verbrechens engagiert.

Die Petition wird der Bundeskanzlei am 8. Dezember 2022 um 10 Uhr auf der Bundesterrasse hinter dem Bundeshaus West übergeben.

7. Dezember 2022

Silvan Fedier

Allgemein, Organ Transplantation in China, Pressemitteilung, Transplantation und Menschenrechte

Foto-Impressionen Menschenrechtspreis 2022 KIRIAT YEARIM

Bildung für alle ohne Ansehen von Herkunft, Ethnie und Religion, so betonte es Rita Schlegel, Präsidentin der IGFM-Sektion Schweiz, an der feierlichen Preisverleihung vom 27. Juni im Landesmuseum Zürich, ist eines der unabdingbaren Rechte, das Menschen ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Würde gewährleistet. Zusammen mit der Urkunde überreichte Rita Schlegel dem Vereinspräsidentenpaar Daniela Gnaegi Bernstein und Amir Bernstein ein Bild der Künstlerin Elsbeth Boss, das durch Farben und Formen die Vielfalt der menschlichen Gesellschaft überzeugend zum Ausdruck bringt. In bewegten Worten bedankten sich die beiden Co-Präsidenten daraufhin bei allen, die sich, in welcher Form auch immer, für den Verein Kiriat Yearim engagiert und durch ihre Treue den Fortbestand des Dorfes in Israel gesichert haben.

Dankbarkeit stand auch im Vordergrund der Laudatio von Klara Obermüller, die die mit dem Preis verbundene Ehre symbolisch an die einstigen Initianten von Kiriat Yearim weiterreichte und auf den Zusammenhang hinwies, der zwischen der Gründung des Vereins im Jahr 1951 und der drei Jahre zuvor erfolgten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besteht. Ursprünglich gedacht für Kinder, die die Shoah überlebt hatten, wurde das Dorf nahe Jerusalem mit der Zeit zu einer Heimstätte für Jugendliche, die mit sozialen und psychischen Problemen zu kämpfen haben. Darüber hinaus unterstützt der Verein auch Projekte für die arabische Bevölkerung, in der Frauen und Kinder unabhängig von Herkunft und Religion soziale Unterstützung, Aufklärung und Weiterbildung erfahren. Recht auf Bildung und ein Leben in Würde – diesem Anspruch versucht der Verein Kiriat Yearim seit nunmehr sieben Jahrzehnten gerecht zu werden und erweist sich damit als würdiger Empfänger des Schweizerischen Menschenrechtspreises 2022.  

12. August 2022
Allgemein, IGFM Menschenrechtspreis

Schweizerischer Menschenrechtspreis an PluSport Behindertensport Schweiz verliehen

Der Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte – Sektion Schweiz – verleiht dieses Jahr in kurzer Folge schon den zweiten Schweizerischen Menschenrechtspreis. Als Preisträger des seit 30 Jahren ausgerichteten Preises wird PluSport Behindertensport Schweiz, der Dachverband des schweizerischen Behindertensports, ausgewählt, weil er beispielhaft verkörpert, wie Menschen mit Beeinträchtigung das Leben leichter gemacht werden kann.

Mit seiner Arbeit für die Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweiz folgt PluSport dem neuen UNO-Übereinkommen zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Das neue UNO-Übereinkommen ist fester Bestandteil der Statuten der IGFM Schweiz und es ist der IGFM ein grosses Anliegen ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass sie dieses UNO-Übereinkommen ernst nimmt und deshalb ehrt sie eine in der Schweiz tätige Organisation, die mit Menschen mit Behinderung arbeitet, mit dem Schweizerischen Menschenrechtspreis.

PluSport ist eine Organisation die sich auf ausserordentlich engagierte Weise für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigung einsetzt. Durch den Sport werden ihnen vielfältige Möglichkeiten gegeben ein abwechslungsreiches Leben zu leben, etwas für ihre Gesundheit zu tun, Spass zu haben und gleichzeitig Kontakte zu pflegen, um sich in der Gesellschaft integrieren zu können. Deshalb hat es PluSport mehr als verdient, mit dem Schweizerischen Menschenrechtspreis ausgezeichnet zu werden. PluSport hat in den 60 Jahren ihres Bestehens Ausserordentliches geleistet und enorm dazu beigetragen, dass die Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweiz ihre Würde erhalten können.

Die feierliche Preisverleihung mit einer Laudatio von Alt-Bundesrat Samuel Schmid findet am PluSport-Tag, dem schweizerischen Behindertensporttag, am Sonntag, 10. Juli 2022, in Magglingen statt.

29. Juni 2022
Allgemein, IGFM Menschenrechtspreis

Schweizerischer Menschenrechtspreis an Verein KIRIAT YEARIM verliehen

Der Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte – Sektion Schweiz – verleiht erneut einen mit CHF 2‘000.00 dotierten Sonderpreis des Schweizerischen Menschenrechtspreises. Der diesjährige Preisträger ist der Verein KIRIAT YEARIM, der insbesondere in Israel ein schweizerisches Kinderdorf betreibt.

Der Vereinszweck von KIRIAT YEARIM basiert auf drei Säulen, wobei jede einzelne davon sich in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (AEMR) wiederfindet, so dass der Verein KIRIAT YEARIM des Schweizerischen Menschenrechtspreises besonders würdig ist.

Die erste Säule ist das Betreiben eines schweizerischen Kinderdorfes in der Nähe von Jerusalem wo sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche ihre schulischen Defizite aufholen können. Nebst Artikel 26 der AEMR, welcher die Bildung erwähnt, denken wir bei diesem Projekt auch an Artikel 25, der jedem das Recht auf einen würdigen Lebensstandard gewährt.

Die zweite Säule sind Bildungsprojekte für die israelisch-arabische Bevölkerung. Bei diesen Projekten kümmert sich KIRIAT YEARIM ganz besonders der Umsetzung des Artikels 26 der AEMR, welcher das Recht auf Bildung verankert.

Die dritte Säule der Arbeit von KIRIAT YEARIM befasst sich mit Dialog– und Integrationsprojekten, welche den Austausch zwischen der jüdischen und der israelisch-arabischen Bevölkerung zum Ziel haben. Hier widerspiegelt sich ganz besonders Artikel 2 der AEMR, der festhält: „Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“ Genau dieses Ziel wird mit solchen Dialog– und Integrationsprojekten angestrebt.

22. März 2022

Hanspeter Hartmann

IGFM Menschenrechtspreis

Studentenprojekte

Die IGFM Schweiz möchte Studenten auf der ganzen Welt eine Stimme geben, und publiziert auf der Website deren Arbeiten zu Menschenrechtsthemen. Sie werden viele interessante Beiträge finden und zwar auf dem folgenden Link:

Studentenprojekte 

17. März 2022

Hanspeter Hartmann

Allgemein

Kooperation der IGFM Schweiz mit SolarButterfly

Der UN-Menschenrechtsrat hat im Oktober 2021 in einer Resolution beschlossen, dass das Recht auf eine gesunde Umwelt als ein grundlegendes Menschenrecht anerkannt wird. Der Internationalen Gesellschaft für Menschrechte – Sektion Schweiz (IGFM) ist Umweltschutz ein wichtiges Anliegen und wir sind glücklich darüber, dass Klimaschutz nun offiziell in unsere Menschenrechtsarbeit integriert werden kann. Aus diesen Gründen ist eine Kooperation zwischen SolarButterfly und der IGFM entstanden. SolarButterfly kann aufgrund dieser Kooperation ihren Spendern einen steuerbegünstigten Abzug ihrer Spende garantieren und die IGFM Schweiz kann damit unterstreichen, dass ihr Klimaschutz wirklich wichtig ist.

Um Ihnen verständlich zu machen, was denn SolarButterfly ist, lassen wir den Gründer des Projekts, Louis Palmer, selbst zu Wort kommen. Schauen Sie das folgende Video auf Youtube oder besuchen Sie die Website Start – SOLAR BUTTERFLY:

4. März 2022

Hanspeter Hartmann

Allgemein

Russland nimmt keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verurteilt scharf den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine. Die IGFM Deutschland hat Mitarbeiter und Mitglieder in der Ostukraine und in Kiew, mit denen sie in telefonischem Kontakt steht. Von dort wird über eine massive Fluchtbewegung und erste Versorgungsengpässe berichtet.

Der Vorsitzende der IGFM Deutschland Edgar Lamm fordert: „Die Invasoren müssen den Beschuss ziviler Ziele sofort beenden. Die Menschen in der Ostukraine dürfen nicht an der Flucht gehindert werden. Der von Russland begonnene Krieg muss sofort beendet werden.“

Ein besonderes Risiko sieht die IGFM für die belarusischen Flüchtlinge in der Ukraine. Es bestehe die Gefahr, dass sie bei einer Besetzung der Ukraine durch Russland an das Lukaschenko-Regime ausgeliefert werden.

Die IGFM Schweiz empfiehlt für die Ukraine-Hilfe Spenden an die Glückskette Schweiz zu richten, welche im Jahr 1999 Trägerin des Schweizerischen Menschenrechtspreises war. Spenden sind unter www.glueckskette.ch möglich oder direkt im E-Finance der PostFinance, wo es einen direkten Link zum Spenden gibt.

Sie können aber auch direkt Spenden an unser Spendenkonto 80-39538-2 (PostFinance) mit dem Vermerk „Ukraine“ an die IGFM Schweiz richten. Diese Spenden werden wir ohne Abzug an die IGFM Deutschland weiterleiten, welche einen Hilfsgüter-Konvoi für die Flüchtlinge aus der Ukraine zusammenstellen wird. Die IGFM Deutschland hat seit über 40 Jahren Erfahrung mit Hilfsgüter-Konvois nach Osteuropa.

 

3. März 2022
Allgemein

Interviews zu Menschenrechtsthemen

Um die derzeitige Stimmung in der Welt in Bezug auf die dringlichsten Menschenrechtsfragen zu erfahren, führen wir ab sofort eine weltweite Umfrage bei Parlamentariern, politischen Parteien, Botschaftern, Wirtschaftsführern, Kirchen, Künstlern und Universitäten durch und lassen so Menschen unterschiedlichster Gesinnung und unterschiedlichster Herkunft offen über ihre Anliegen zu Menschenrechtsthemen sprechen. Wir werden regelmässig Interviews publizieren. Besuchen Sie uns also immer wieder. Sie werden viele spannende Statements finden und zwar auf dem folgenden Link:

Voices for Human Rights – Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (igfm.ch)

25. Januar 2022
Allgemein

IGFM-Preisträger Roland Jeanneret verstorben

Roland Jeanneret, langjähriger Radiomoderator und Kommunikationsleiter der «Glückskette», ist tot. Er starb am vergangenen Freitag im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion.

Herr Roland Jeanneret

Die Glückskette Schweiz war im Jahr 1999 Trägerin des Schweizerischen Menschenrechtspreises. In der Folge wurde Herr Jeanneret zu einem geschätzten Freund der IGFM Schweiz und ist auch in den vergangenen Jahren gerne bei Anlässen der IGFM Schweiz als Redner aufgetreten,

Jeanneret wurde am 18. März 1947 in Bern geboren. Dort studierte er später an der Universität Deutsche Literatur, Publizistik und Theaterwissenschaften.

Seine Karriere bei der SRG begann er als Präsentator der «Kindernachrichten» im Schweizer Fernsehen. Später wechselte er zum Radio, wo er vor allem als Redaktor und Moderator der Sendung «Rendez-vous» bekannt wurde. Jahrelang leitete er diese Hintergrund-Sendung des heutigen Radios SRF.

Jeanneret veröffentlichte mehrere Bücher und war Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ. Er war verheiratet und lebte in Bern.

(Quelle: Text Tages-Anzeiger Online, Foto IGFM Schweiz)

22. Dezember 2021
Allgemein

Schweizerischer Menschenrechtspreis – Sonderpreis in der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen beeinträchtigt. Die Corona-Pandemie hat aber auch der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte – Sektion Schweiz (IGFM-CH) zugesetzt. Erstmals seit Jahrzehnten konnte im Jahr 2020 der Schweizerische Menschenrechtspreis nicht verliehen werden. Die Preisvergabe an den bereits erkorenen Preisträger muss auf das Jahr 2021 verschoben werden.

Der Vorstand der IGFM-CH hat aber nun beschlossen einen Sonderpreis zu verleihen. Der Preis soll an eine Organisation gehen, die sich besonders in der Corona-Pandemie für den Erhalt der Menschenrechte eingesetzt hat. Anders als bei der traditionellen Preisverleihung wird dieser Preis nicht an einem feierlichen Anlass persönlich verliehen, sondern die Verleihung findet über virtuelle Medien statt. Stattdessen wird der Preis ausnahmsweise mit einem Geldbetrag dotiert, zumal die ausgewählte Organisation jegliche finanzielle Mittel dringend nötig hat, um den Bedürftigen in der Corona-Krise helfen zu können.

 

Der Sonderpreis der IGFM-CH in der Corona-Pandemie wird an die Genfer Organisation „La Caravane Sans Frontières“ verliehen und ist mit einem Geldbetrag von CHF 2‘000.00 dotiert. Die gemeinnützige Organisation aus Genf hilft den Ärmsten und Obdachlosen in der Stadt Genf in dieser harten Zeit. Sie bietet den Bedürftigen Unterkunft, Verpflegung, Notfallhilfe, Beratung und Sozialhilfe in dieser schwierigen Lage. Dieser unermüdliche Einsatz von Frau Silvana Mastromatteo und ihrem Team möchte der Vorstand der IGFM-CH mit dem Sonderpreis für Menschenrechte würdigen. Die Organisation „La Caravane Sans Frontières“ ist ein wahrer Verfechter der Menschenrechte in der Schweiz. Auch in der reichen Schweiz herrscht Armut und Not. Auch in der reichen Schweiz leben Menschen, denen es an der Erfüllung der grundlegendsten Menschenrechte fehlt.

Das Recht von Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO, das Recht auf Wohlfahrt, wird diesen Menschen beinahe vollends verwehrt. Artikel 25 lautet nämlich: Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen.

Aus diesem Grunde wird der Sonderpreis für Menschenrechte der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte – Sektion Schweiz an die Genfer Organisation „La Caravane Sans Frontières“ verliehen, da diese Organisation sich ganz besonders dafür einsetzt, dass die ärmsten Menschen in Genf ihre Menschenrechte wahrnehmen können.

20. Mai 2021
IGFM Menschenrechtspreis

Antwort auf Covid-19 in Togo von Seiten der IGFM Schweiz

Im Rahmen der Antwort auf Covid-19 in Togo hat die NGO Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Sektion Schweiz: Projekt Öffentliche Gesundheit Afrika ein umfassendes Paket an Präventionsmaterialien für die Bevölkerung der drei (03) Präfekturen der Region Plateaux gespendet. Es handelt sich um die Präfekturen Wawa, Akébou und Amou im Rahmen des Projekts Öffentliche Gesundheit Afrika. Die Pakete wurden symbolisch im Rahmen einer am 14. und 15. Juli 2020 abgehaltenen Zeremonie von den Präfekten in Empfang genommen.

Die Coronavirus-Pandemie fordert weiterhin weltweit und insbesondere in Afrika ihre Opfer. Als das Virus am 6. März letzten Jahres zum ersten Mal in Togo auftrat, ergriff die Regierung drastische Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Krankheit, wie etwa Ausgangssperren,  Einstellung des Unterrichts im Land sowie das zwingend vorgeschriebene Tragen von Masken. Da die togolesische Antwort auf diese Pandemie nicht nur der Verantwortung eines einzigen Akteurs obliegen kann, gesellt sich die NGO IGFM-SCHWEIZ, die im humanitären Bereich, der nachhaltigen Entwicklung und den  Menschenrechten aktiv ist, als Stütze für die schutzbedürftige Bevölkerung der Region Plateaux hinzu, um so ihren Beitrag als Reaktion auf COVID-19 zu leisten.

Fünf (5) Dörfer  wurden nach Kriterien hinsichtlich der Schutzbedürftigkeit und der Zugangsschwierigkeiten zu grundlegenden sozialen Dienstleistungen ausgewählt und ihre Bevölkerung hat die Materialsendungen bestehend aus Masken oder Mund-Nase-Schutz, Vorrichtungen zum Händewaschen, Flüssigseife und verschiedenen Artikeln zur Vorsorge und Sensibilisierung im Beisein der örtlichen Behörden, bestehend aus traditionellen Chefs und den Vertretern der drei Präfekten der betroffenen Örtlichkeiten erhalten.

Laut dem Beauftragten für Öffentliche Gesundheit Afrika der NGO IGFM-SCHWEIZ, Herrn Kossi ESSIOMLE, „liegt für mich die Priorität in diesen Pandemiezeiten auf der öffentlichen Gesundheit der Bevölkerung. Deshalb haben wir dieses Projekt ausgearbeitet, um die besonders schutzbedürftige Bevölkerung der Region Plateaux in Togo zu unterstützen und dies wurde gemacht. Wir sind in mehreren Bereichen wie Erziehung, Gesundheit, Ernährung, Umwelt tätig und setzen uns für die Erreichung der Ziele zur nachhaltigen Entwicklung ein. Die Menschen müssen jedoch gesund sein, um an Entwicklung zu denken, um an verschiedenen Projekten zu arbeiten und um die Früchte der Entwicklung zu ernten. Somit ist der Ausgangspunkt jedweder Entwicklung die öffentliche Gesundheit. Wir möchten uns hiermit bei den Mitgliedern und Spendengebern der NGO IGFM-SCHWEIZ und bei allen übrigen Mitgliedern bedanken, “ lässt er verlautbaren.

Die togolesische Antwort auf die Pandemie darf nicht in der Verantwortung eines einzelnen Akteurs liegen. „Aus diesem Grund hat sich IGFM-SCHWEIZ: Projekt Öffentliche Gesundheit Afrika dafür eingesetzt mittels technischer und finanzieller Unterstützung einen Beitrag im Kampf gegen die Krankheit zu leisten.“, fügte Herr ESSIOMLE Kossi hinzu.

Laut einem der Präfekten, Herrn SOMENOU aus Wawa, „ist dieses Material von außerordentlicher Bedeutung für unsere Region im Allgemeinen und ganz besonders für die Bevölkerung aus den Dörfern, denen es zu Gute kommt im Kampf gegen Covid-19. Das sind äußerst nützliche Gegenstände, die wir für unseren Schutz und zur Sensibilisierung brauchen. Somit können wir uns nur bedanken bei der NGO IGFM-SCHWEIZ: Projekt Öffentliche Gesundheit Afrika und den Spendengebern, die an ihre benachteiligten Angehörigen gedacht haben bei der Beschaffung dieses Materials.“

Diese Tour zur Übergabe der gespendeten Güter und zur Sensibilisierung hat drei (3) Tage gedauert und das Team setzte sich aus Herrn DEVIGAN Kokou Lonlonli, Herrn WOENAGNON Mawuli aus Togo sowie einigen Mitgliedern vor Ort zusammen. Sie sind insgesamt durch 5 Dörfer gereist und haben sich mit den Chefs und landwirtschaftlichen Vereinigungen getroffen, um ihnen die Sensibilisierungsmaßnahmen zu übermitteln.

Hierbei bleibt laut einer neuen Studie der WHO zu vermerken, dass Togo zu den guten Schülern im Umgang mit der Pandemie auf dem afrikanischen Kontinent zählt. Derzeit zählt das Land laut offiziellen Quellenangaben 839 bestätigte Fälle, hiervon 15 Tote, 237 aktive Fälle und 585 genesene Patienten bei 39.812 Labortests, die auf dem gesamten Staatsgebiet durchgeführt wurden.

20. Mai 2021
Allgemein