Iran: 60-Jährige Christin zu sechs Jahren Haft verurteilt
Frankfurt am Main. Als Gefangene des Monats August 2024 haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA die iranische Christin Mina Khajavi Ghomi (alias Qomi ) benannt. Die ehemalige Muslima wurde zunächst im Juni 2020 festgenommen und kam nach drei Wochen, die sie mit verbundenen Augen zubringen musste, gegen Hinterlegung einer Kaution frei. Zusammen mit anderen ehemaligen Muslimen, die zum Christentum übergetreten waren und inzwischen freigelassen wurden, kam sie vor Gericht.
Wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Werbung für den christlichen Glauben und der Gründung einer Hauskirche verurteilte die 26. Abteilung des Revolutionsgerichts in Teheran Khajavi am 7. Juni 2022 zu sechs Jahren Gefängnis. Ihre Berufung dagegen wurde zurückgewiesen. Sie hatte sich gerade einen komplizierten Knöchelbruch durch einen Autounfall zugezogen, als die inzwischen 60-Jährige am 8. Januar 2024 schließlich inhaftiert wurde. Mangels angemessener medizinischer Versorgung ist die Fraktur noch immer nicht ausgeheilt und zudem belasten chronische Gelenkschmerzen Khajavi, die im berüchtigten Evin-Gefängnis eingesperrt ist.
IGFM und IDEA bitten, in Briefen an den neuen Präsidenten, Massud Peseschkian (ab 30. Juli 24 im Amt), für Khajavis bedingungslose Freilassung einzutreten.
Die Appelladresse lautet: Präsident Massud Peseschkian, c/o Botschaft der Islamischen Republik Iran, Thunstrasse 68, 3006 Bern.
Sie können – wie immer – einen Muster-Appellbrief verwenden, der nur um Absender, Datum und Unterschrift zu ergänzen ist: