Archiv | Medienberichte

Artikel im Spiegel: Organhandel in China floriert noch immer

Geldübergabe im Hotel

China will sich von der Praxis verabschieden, Organe exekutierter Strafgefangener zu transplantieren. Doch der Handel mit Nieren, Lebern und Lungen floriert noch immer.

Die Website der chinesischen Organhändler klingt fast schon poetisch: „Mehr und mehr sterbende Patienten aus der ganzen Welt kommen nach China auf der Suche nach Wiedergeburt.“ Für diese Klientel bietet die Agentur unter der Internetadresse www.cntransplant.com den geeigneten Service. Chinesische Ärzte seien weltweit anerkannt, der Erfolg der Transplantationen betrage fast 100 Prozent. Und vor allem: „Leben ist unbezahlbar.“

Heißt das, ausländische Patienten mit entsprechend dickem Portemonnaie kommen in China tatsächlich an neue Organe? Wer dies überprüfen will, muss nur ein bereitgestelltes Formular auf der Cntransplant-Website ausfüllen – etwa mit den Daten eines fiktiven 47-jährigen Patienten namens Hartmut Schmidt, der eine neue Niere braucht, aber noch bei so guter Gesundheit ist, dass er in Deutschland wenig Chancen auf eine baldige Transplantation hat.

Nur Stunden später antwortet ein Arzt der chinesischen Agentur, es sei „kein Problem hier“, eine neue Niere zu bekommen, nur der Preis sei aufgrund der Knappheit etwas gestiegen: 350 000 Dollar, inklusive Klinikkosten und Unterbringung. Falls der Patient einen eigenen Spender mitbringe, gestalte sich die Sache deutlich billiger: 55 000 Dollar.

> Mehr

20. Oktober 2013

Grill Markus, Keller Martina

Medienberichte, Organ Transplantation in China, Reaktionen ausserhalb Chinas, Transplantation und Menschenrechte

Herz und Niere auf Bestellung

SRF Tagesschau - Herz und Niere auf Bestellung

… Als Drehscheibe dieses blutigen Milliardengeschäfts gilt China, wo Organe von verurteilten Gefangenen sogar auf Bestellung zu haben sind.

Der Markt mit Organen boomt. Erkrankte geben alles für neue gesunde Organe. Weltweit sind dieses Jahr über eine halbe Million Nieren transplantiert worde, mehr als 20’000 Menschen erhielten eine neue Leber  und etwa 3’500 ein neues Herz. Entsprechend einträglich ist auch der illegale Handel. Als Drehscheibe dieses blutigen Milliarden Geschäftes gilt China, wo Organe von verurteilten Gefangenen sogar auf „Bestellung“ zu haben sind. Eine internationale Vereinigung von Medizinern richtet nun eine Pedition an das UNO Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf. Denn die Spender sind keineswegs Kriminelle aus dem Todestrakt, sondern Gefangene aus Gewissensgründen, die dann hingerichtet werden, wenn die Organe gebraucht werden. > Weiterlesen

17. Dezember 2012

Tagesschau

Medienberichte, Reaktionen ausserhalb Chinas, Transplantation und Menschenrechte

, ,